Verehrte Mitglieder des Fördervereins, Interessenten und Partner.
Es gibt wichtige Neuerungen zum Thema Stromtrasse aus den letzten Tagen. Das nimmt der Förderverein zum Anlass seine Position zum Projekt HGÜ Süd-Ost zu verdeutlichen:
Position des Fördervereins „Lebens- und Wirtschaftsraum Fichtelgebirge e. V.“
zur Stromtrassendiskussion HGÜ Süd-Ost
Wie der Pressemeldung des Nordbayerischen Kuriers vom 24.02.2014 (Nordbayerischer Kurier) und anderen gleichlautenden Meldungen zu entnehmen ist, liegen die Pläne zum Bau der Gleichstrompassage Süd-Ost derzeit auf Eis. Die Planungen sollen danach nur im Einvernehmen mit allen Beteiligten weitergehen. Dieses Einvernehmen ist aber nicht absehbar. Gleichzeitig sind aber auch Widerrufe bzw. Falschmeldungshinweise zu dieser Veröffentlichung zu lesen, z.B. am 25.2. in der Frankenpost. Das Informationschaos geht also weiter.
Interessant dazu ist auch die BR-Berichterstattung zur Trassenkonferenz vom 24.2.2014 in Pegnitz.
Der Förderverein „Lebens- und Wirtschaftsraum Fichtelgebirge e. V.“ begrüßt, dass es zu einem solchen Bauwerk bei uns vorerst einen Aufschub gibt. Wir müssen jedoch auf der Hut sein, wie sich das Vorhaben weiter entwickelt. Wie lange dauert diese Denkpause und mit welchem Ergebnis wird sie enden?
Wir können fachlich weder die Notwendigkeit beurteilen, noch wollen wir die umfangreiche und emotionsgeladene, inhaltliche Diskussion der letzten Wochen ergänzen. Es wurde schon buchstäblich alles geschrieben, nur noch nicht von jedem. Auch sogenannte Expertenmeinungen existieren in der ganzen Bandbreite, von „zwingend erforderlich“ bis zu „völlig unnötig“. Was soll da ein Bürger glauben?
Wir stellen aber fest:
• Die Vorgehensweise beim wichtigen Thema Energiewende wirkt nicht nur an diesem Beispiel völlig dilettantisch, dies schafft große Unsicherheit beim Bürger und in der Wirtschaft
• Die Kommunikation zum Thema von den Netzverantwortlichen und aus der deutschen Politik ist insgesamt ein Desaster
• Es steht kein schlüssiges und von Fachwelt sowie Politik gemeinsam getragenes Konzept hinter dem Vorgehen
• Es ist Wahlkampf und es gibt ein Gesetz zum Netzausbau, aber keiner weiß Bescheid, nur die Wut der Bevölkerung ist spürbar
• Die Bürger müssen den Eindruck bekommen, angelogen zu werden in Bezug auf eine Kohlestromtrasse statt proklamierter Windstromverteilung
• Die Bürger im Fichtelgebirge erleben gerade, was sie gemeinsam bewegen können, das lässt auch für andere Vorhaben hoffen
• Unser Lebensraum Fichtelgebirge soll möglichst intakt bleiben und der Wirtschaftsraum muss mit sicherem, bezahlbarem und nachhaltigem Strom versorgt werden
Wir sagen JA zur sachlichen Information und zu Mitverantwortung der Bürger! Die Menschen müssen für die Energiewende mitgenommen werden. Dazu gehört die Erklärung energiewirtschaftlicher Zusammenhänge und technischer Notwendigkeiten. Maßnahmen müssen transparent und begründet sein. Sonst klappt das nicht mit der Energiewende!
Es geht dem Förderverein weder um Fundamentalopposition gegen – vielleicht – notwendige Übel, noch um ein Abwälzen auf Nachbarregionen. Sollte sich in der Zukunft eine klare Linie zur erfolgreichen Energiewende in Deutschland abzeichnen, müssen auch wir uns im Fichtelgebirge konstruktiv damit auseinandersetzen. Bis dorthin werden wir den berechtigten Fragen der Bevölkerung Gehör verschaffen, wo immer nötig.
Für die Vorstandschaft des Fördervereins
Thilo von Glass
1. Vorsitzender