Der Arbeitskreis Naturschutz wirkt in Brand in den gesamten Ort hinein, unter anderem mit einer Kinderobstwiese und dem Schaffest

So ein Baum möchte man sein! Kein kurzlebiges Bäumchen wie auf den Obstplantagen. Nein, ein Baum, der stark und alt werden kann. So wie auf der Kinderobstwiese bei Brand. Denn hier haben Bürger in einer gemeinsamen Aktion, unter Mithilfe von Kindern, Eltern oder auch Großeltern, Bäume für Brander Kinder gepflanzt. Die Bäume erhielten Namensschilder aus Ton, die von den größeren Kindern beziehungsweise Familien zusammen mit Töpferinnen angefertigt wurden. Das Lebensmotto „Eine Familie gründen, ein Kind zeugen, einen Baum pflanzen“ lässt sich nicht besser in die Tat umsetzen.

Die Kinderobstwiese ist eine Gemeinschaftsaktion des Arbeitskreises Naturschutz Brand, getragen von der Ortsgruppe des Fichtelgebirgsvereins, dem Bund Naturschutz, dem Obst- und Gartenbauverein, der Gemeinde und der Brander Bürgerschaft. Die Gemeinde stellte das etwa 7000 Quadratmeter Grundstück als so genannte Ausgleichsfläche zur Verfügung. „Alleine bei der umfangreichen ersten Pflanzung waren trotz ungemütlichem Novemberwetter 70 Brander zur Stelle“, erinnert sich Gerald Hoch, der sich ehrenamtlich im Arbeitskreis engagiert. Gerald Hoch ist das, was man gut oberpfälzisch einen „Zugroasten“ nennt. In der Rolle habe er sich hier sehr schnell wohl gefühlt, berichtet er. Durchaus hilfreich war dabei das weit verbreitete „Du“.

Seit 2012 wurden bislang Patenschaften für 66 Obstbäume und ebenso viele Kinder übernommen. Damit ist bei Brand eine der größten Streuobstwiesen im Fichtelgebirge entstanden. In den Folgejahren fanden regelmäßig gemeinsame Pflegeaktionen und Baumschnittkurse statt, ein Insektenhotel kam hinzu.

VON DER BEWEIDUNG ZUM SCHAFFEST

Auch darüber hinaus macht sich der Arbeitskreis Naturschutz Brand um die heimische Kulturlandschaft verdient. Er sorgte zum Beispiel dafür, dass Schafe im Sommer eine Biotopfläche des FGV beweiden können. Dies war die Initialzündung für das alle zwei Jahre stattfindende Schaffest, eine Lieblingsveranstaltung vieler Menschen weit über den Landkreis Tirschenreuth hinaus. Bei Besuchen des Kindergartens, im Rahmen des Ferienprogramms oder bei Naturschutz-Führungen können Interessierte tiefer in das Thema eintauchen.

Der Arbeitskreis mischt auch sonst mit, wenn es um Naturschutz geht. Er hat ein Jahr vor dem bayernweiten Volksbegehren Artenvielfalt auf einem privaten Acker eine blühende Bienenweide geschaffen. Die Stängel der Pflanzen bleiben hier auch im Winter stehen, so finden Insekten und andere Tiere einen Unterschlupf.

| OVE/PR |

Die Kinderobstbaumwiese am Ortsrand von Brand – ein Vorzeigeprojekt des Arbeitskreises Naturschutz.

(Foto: Gerald Hoch)