Der Schreiner Robert Babutzka sorgt dafür, dass alte Hölzer eine zweite Heimat bekommen

Die Hölzer im Lager von edictum haben ihre früheren Besitzer durch stürmische Zeiten begleitet. Sie erlebten den Bau und auch den Abriss von Gebäuden oder waren als Theaterboden „Bretter, die die Welt bedeuten“. Der Schreiner Robert Babutzka verschafft ihnen den nächsten, großen Auftritt. Wer sich bei dem 39-Jährigen Möbel maßanfertigen lässt, hat nicht nur die Auswahl zwischen verschiedenen Holzsorten, sondern erfährt hier immer auch etwas zur Geschichte, die sich dem Material eingeschrieben hat. Und da gibt es einiges zu entdecken: Gerüstbohlen, Bühnendielen aus Theatern, verwitterte und sonnenverbrannte Fassadenbretter alter Scheunen und Bauernhöfe, Raritäten und Fundstücke aus Werkstattauflösungen, Möbelhölzer des Massivholzmöbelbaus etc.

VON DER HOBBYGARAGE ZUR SCHREINEREI

Die Schreinerei in Dietersgrün bei Schirnding befindet sich stilecht in einem liebevoll renovierten Bauernhof, dem Albertshof, und ist aus einer privaten Leidenschaft des Inhabers hervorgegangen. 2012 hatte Robert Babutzka, damals noch in seiner Garagenwerkstatt, erste Designermöbel für die eigenen vier Wände gebaut. „Ich habe dafür Lob von allen Seiten bekommen und erkannt, dass Nachhaltigkeit der richtige Weg ist“, berichtet er. Die Idee, Altholz vom Bau zu verwenden, legte den Grundstein für ein nachhaltiges, frisches Konzept, das genau in die heutige Zeit passt. Längst ist die Hobbygarage einer ausgewachsenen Schreinerei gewichen – HWK Zulassung inklusive. Auch die erste Auszeichnung ließ nicht lange auf sich warten: 2017 gewann edictum den HOUZZ Design Award.
Die Arbeit an jedem Unikat beginnt mit einem ausführlichen Gespräch. Wie das künftige Möbelstück oder die Einrichtung später aussehen könnte, sehen die Kunden (kostenlos) im 3-D-Modell. Von der ökologisch sinnvollen Verwertung des gebrauchten Holzes bis zu den Rahmenbedingungen der Herstellung ist edictum konsequent nachhaltig. Die Werkstatt wird komplett mit Holzabfällen geheizt, Regen- und Brunnenwasser sammelt sich in einer Zisterne, aus der Steckdose kommt Ökostrom. Für die Oberflächenbehandlung nutzt Robert Babutzka Produkte, die auch für Kinderspielzeug geeignet sind, lösemittelfrei, auf Wunsch auch vegan. Selbst der Holzverschnitt fließt hier noch in den Verwertungs-Kreislauf ein. Hartholzreste landen nämlich in der „Klotzbox“ und sorgen für ein Spielvergnügen, an dem diese und auch noch die nächste Generation Freude haben können.

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Robert Babutzka verwandelt alte Hölzer in eine neue, höherwertige Form. Seinen Sitz hat die Schreinerei passenderweise in einem fränkischen Vierseithof von 1842. Der Inhaber kümmert sich außerdem um die Sammlung der Dorfgeschichte Dietersgrün (Schirnding).
(Foto: Florian Miedl)

(Foto: Florian Miedl)

(Foto: Florian Miedl)